IE statt Netscape
Ingo Luetkebohle
ingo at blank.pages.de
Tue Feb 13 23:34:40 CET 2001
On Mon, Feb 12, 2001 at 10:25:51PM +0100, Andre Landwehr wrote:
> [someone else]
> > Ich denke, daß wir, die wir ja qua re viel mit dem Internet zu tun
> > haben, und langsam mal umschauen sollten, was wir eigentlich
> > *haben* und was uns zum Weiterarbeiten noch *fehlt*. Wer *braucht*
> > DHTML v45, wer will JavaScript? Sein wir doch ehrlic eigentlich
> > niemand. Nicht wirklich.
Wer das braucht ist ganz einfach: Die Leute, die "normale" Anwendungen
durch einen Browser ersetzen wollen, was i.A. hauptsaechlich auf
Intranets u.ae. zutrifft aber in steigendem Masse auch fuer den Rest
des Internets. Stichwort (auch wenns ein Hypewort ist) "Application
Service Provider" und das sind eigentlich auch schon so Sachen wie
GMX.
Die Idee finde ich prinzipiell gar nicht schlecht -- das sollte ja
eigentlich mal zu mehr Plattformunabhaengigkeit fuehren und hat fuer
viele Dinge die Entwicklung von gegenueber "klassischen" GUI's stark
eingeschraenkten aber immerhin leicht benutzbaren grafischen
Benutzeroberflaechen ermoeglicht und zwar auch dort, wo die Entwickler
so etwas frueher nicht konnten. Vom erheblich reduzierten Zeitaufwand
gar nicht zu reden.
Sprich: Diese Dinge haben gewoehnlichen Anwendungsentwicklern 'ne
Menge gebracht. Das sie auch auf den Rest des Internets uebertragen
wurden, ist ein ungluecklicher Unfall (IMHO).
Das Problem war nun aber, dass im Namen von "Differenzierung" die
Browser-Hersteller ihre eigenen Sachen eingefuehrt haben, eben auch
auf Kosten von existenten oder in Entwicklung befindlichen
Standards. Da haben dann alle geschrien -- zu recht -- und es trotzdem
benutzt. Dieselben Leute schreien jetzt wieder, weil Netscape 6 sich
nur noch an Standards haelt und dabei sogar soweit geht, die
Netscapismen nicht mehr nicht zu unterstuetzen. Tut zwar weh, ist IMHO
aber noetig. Die vielfach gehoerte Klage, Netscape koenne jetzt
weniger als vorher, ist komplett verfehlt. In Wirklichkeit gehen die
Features von Netscape 6 erheblich weiter als das was Netscape 4
geboten hat. Nur eben auf ganz andere Weise.
Ich persoenlich halte die Entwicklung fuer gut. Es wird 'ne Menge
kosten, aber letzlich denke ich dass es klappen wird, weil nicht nur
Mozilla sondern auch Opera und natuerlich das W3C sich stark dafuer
einsetzen. Daran wird auch die von vielen befuerchtete Vorherrschaft
des IE nichts aendern. Irgendwie ist das auch der Open Source Weg: Das
tun, was richtig ist, egal ob das momentan populaer ist.
[java]
> naja, wie man's nimmt... es ist (fast) pure Objektorientierung
> mit allen Vor- und Nachteilen. Was von den beiden überwiegt,
> hängt sicherlich von der jeweiligen Anwendung ab. Programmieren
> läßt sich's wirklich schön mit Java, ich bin mir nur eben noch
> nicht sicher, ob ich Anwendungen der Größe Officepaket, die in
> einer Interpretersprache geschrieben sind, benutzen möchte, denn
> so billig sind CPU's ja nun auch noch nicht...
*sigh* Java ist keine Interpretersprache. Und nur ein Beispiel zum
Thema Performance: Viele dynamische Web-Sites basieren jetzt noch auf
Perl, PHP o.ae. Gegenueber diesen hat Java massive Performancevorteile
und das bei einer Ausstattung mit API's, die sich mit den beiden
Genannten mehr als messen kann (im Gegensatz zu 'C', wo die
Standardbibliothek laengst nicht so gut ist). In diesen Umgebungen
hilft mir Java, massiv CPU-Last zu sparen und das bei gleicher
Entwicklungskomplexitaet wie wirkliche Interpretersprachen. Bei
groesseren Anwendungen sieht die Sache dank der besseren
Modellierungsmoeglichkeiten (richtige OO, Beans, etc.) noch besser
aus. Man sollte sowas also immer im Kontext sehen.
Gruss
--
Ingo Luetkebohle / ingo at blank.pages.de / 95428014
/
| Student of Computational Linguistics & Computer Science;
| Fargonauten.DE sysadmin; Gimp Registry maintainer;
| FP: 3187 4DEC 47E6 1B1E 6F4F 57D4 CD90 C164 34AD CE5B
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