Welche Distribution ?

Ingo Luetkebohle ingo at devconsult.de
Fri Feb 5 20:13:53 CET 1999


On Fri, 5 Feb 1999, Mirko Linders wrote:
> In meiner letzten Mail hatte ich die Frage gestellt, ob ihr mir, als 
> Newcomer, die Dabian empfehlen könnt. Da viele von Euch mir sagten, 
> daß ich als »Neuer« lieber die Finger davon lassen sollte, stellte ich 
> noch mal die Frage: »Welche Distribution ist die Beste für mich?«

Um mal einen etwas anderen Twist in die Diskussion reinzubringen: 

Meiner Meinung nach sind alle Distributionen im wesentlichen gleich: Es ist
alles irgendwo LINUX, mit einem Basissatz Applikationen, die gemäß (fast)
demselben Directory-Layout auf der Platte zu finden sind.

Debian ist ein relativ "purer" Vertreter von Linux. Dies ist für Anfänger,
die noch nicht alle Details kennen oftmals schwer zu handhaben, da die
Lernkurve steil ist. Wenn man es aber einmal kann, kommt man mit fast jeder
anderen Distribution irgendwie zurecht, da man die Basiskonzepte begriffen
hat.

Dieses letztendliches Verstehen der Basiskonzepte betrachte ich als äußerst
wichtig, da man nur dann das volle Potential von Linux ausnutzen kann. Wer
sich davor scheut, verpasst etwas. Daher bin ich auch sehr stark gegen
SuSE. Am Anfang mag mit YaST vieles einfacher sein, aber YaST ist ein
völlig anderes Konzept und passt überhaupt nicht zum eigentlichen Konzept
von Linux. Das erklärt auch die funktionale Beschränkung, die es
notwendigerweise mit sich bringt. Kurz: Wenn man über YaST hinauswächst,
darf man komplett von Vorne anfangen. Es ist vergebenes Lernen.

RedHat ist IMHO (Flo schlägt mich sicher gleich), ein guter Mittelweg. Es
gibt praktische Tools, die einem den Einstieg erleichtern, aber diese Tools
passen konzeptionell zu Linux. Wenn man über sie hinauswächst, geht es ohne
Bruch weiter. Viele Dinge der RedHat stammen ursprünglich von Debian und
andersrum hat die Debian viele der Dinge die RedHat experimentell
eingeführt hat zurückübernommen (z.B. PAM und die GLIBC), daher ist auch
der Umstieg von RedHat zu Debian und umgekehrt nicht schwer.

Fazit: Fang mit RedHat an -- es ist der einfachste Weg, Linux wirklich zu
begreifen. Sobald Du das einmal getan hast, kannst Du eh mit jeder
Distribution umgehen.

--
		Ingo Luetkebohle / 21st Century Digital Boy
dev/consulting Gesellschaft fuer Netzwerkentwicklung und -beratung mbH
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