Protokoll Treffen 30.6
Ulrich Rieke
ulrich.rieke at onlinehome.de
Fr Jul 1 02:17:04 CEST 2005
Hallo Tuxe,
im Folgenden kurz das Wichtigste vom Treffen der Lugrav im Heimathaus
Steinhagen am 30.6. :
1)Nach anf�nglicher Vorstellungsrunde berichtete Volker G�th �ber den
Linuxtag letzte Woche in Karlsruhe. Seinem Eindruck nach gab es
�berwiegend gute Vortr�ge, auch von denen, die sonst diesbez�glich
eher nicht so aufgefallen waren. Der Eintrittspreis, der diesmal
erstmals verlangt wurde, lie� nach Sch�tzungen die Besucherzahl von
gut 20000 in 2004 auf diesmal etwa 12000 fallen.
Volker berichtete �ber einen Vortrag von Peer Henlein aus Berlin, dem
Autor eines Postfix-Buches, in dem dieser �ber Methoden zur
Spamvermeidung gesprochen hatte. Er verwendet hierzu die Methode des
Graylisting, bei dem Mail zun�chst einmal mit dem Argument geblockt
wird, der Mailserver sei derzeit zu besch�ftigt. Eine offene
Ablehnung der Mail gebe es dabei nicht; nach ganz bestimmten
Kriterien wie etwa Zahl bisher schon von einem Absender an diesen
Server geschickter Mails wird dann weitergeleitet. Peter wies darauf
hin, dass es auch unterhalb der Schwelle der offenen Ablehnung von
Mails zeitkritische Informationen gebe, die durch eine solche
Blockungspolitik u. U. nicht mehr rechtzeitig ankommen k�nnten.
Ferner berichtete Volker �ber einen Vortrag zu NX. Darunter k�nne man
sich auch mit schmaler, zur Verf�gung stehender Bandbreite auf
entfernten Maschinen einw�hlen, wie etwa mit einem Handy auf einen
Rechner zugreifen, indem die erheblichen Kompressionsm�glichkeiten
von NX genutzt werden.
Au�erdem sei von IBM der SEL-Prozessor vorgestellt worden, der �ber
eine beeindruckende Rechenleistung verf�ge. Um die F�higkeiten zu
demonstrieren, sei eine hochaufl�sende Grafik( Satellitendarstellung
von bestimmten Gegenden auf der Erde ) in hoher Geschwindigkeit
vorgef�hrt worden. IBM wisse derzeit noch nicht genau, wie dieser
m�chtige neue Prozessor am besten vermarktet werden k�nne, und hoffe
auf ein Agreement mit Playstationherstellern. Von der Architektur her
verf�ge SEL neben einem Zentralprozessor �ber 7 begleitende FPU's.
Auf den St�nden seien u. a. Virenschutzprogramme vorgestellt worden,
Nokia habe ein neues "Tablett" gezeigt.
Einen Vortrag �ber Xen, ein VMWare-�hnliches Programm, habe er wegen
�berf�llung des Saales, so Volker weiter, nicht h�ren k�nnen. Bei Xen
, so wurde weiter erg�nzt, habe man weitgehende M�glichkeiten,
Maschinenumgebungen und Sessions bei laufendem ssh zu migrieren.
Ein weiterer Vortrag habe sich mit Bluetooth besch�ftigt. Die
Technologie sei eigentlich von ihren Entwicklern recht sicher gemacht
worden, nur w�rden sich viele Nutzer nicht die M�he machen, die
entsprechenden Features auch zu aktivieren. So k�nne es durchaus
immer noch passieren, dass etwa im Zug ein Bluetooth-Handy
"�bernommen" werde und jemand auf fremde Kosten damit surfen
k�nne.
Vorgestellt wurden in Karlsruhe auch OpenGL-basierte X-Server und
Ger�te mit au�erordentlich leistungsf�higen Grafikkarten, bei denen
die Effekte unter fast v�lliger Schonung der CPU lokal �ber den
Grafikprozessor realisiert w�rden. Auf Nachfrage hin sei in Karlsruhe
der Rat gegeben worden, sich als Linuxer, vor die Wahl zwischen einer
ATI- und einer NVidia-Grafikkarte gestellt, sich eher f�r die
letztere zu entscheiden, da die Zahl der Entwickler, die an
dedizierten Linuxtreibern arbeiteten, dort gr��er sei.
Volker Eckert berichtete kurz �ber den Besuch einer Veranstaltung zu
Gimp, bei der er einige Tricks zu diesem doch umfangreichen Programm
bekommen habe.
Ralf Gesellensetter konnte mit einer Gruppe von Sch�lern den Linuxtag
besuchen. Die Sch�ler waren vorher in einem kleinen Kurs in
Lernprogramme unter Skolelinux eingef�hrt worden, um diese dann auch
entsprechend pr�sentieren zu k�nnen. �ber Kontakte zu
KDE-Entwicklern, die eine engere Zusammenarbeit mit der Wikipedia
anstrebten, bestehe f�r die Sch�ler unter Umst�nden die Gelegenheit
einer Einf�hrung in Qt.
2)In einem weiteren Punkt stellte Thomas Niesel einen leichten, etwa
DIN-A-5-gro�en Server vor, der f�r nur wenig Geld( neu etwa 60 - 80
Euro ) zu haben sei. Es handelt sich dabei um einen Linksys Network
Storage link for USB 2.0 disk drives von Cisco, der �ber 2
USB-Anschl�sse, einen Netzwerk- und einen Stromanschluss verf�gt.
Dank von Frank mitgebrachter Netzwerkkabel konnte man sich an diesen
kleinen Server anschlie�en und sich ansehen, was dort installiert
ist. Um dieses Linksys hat sich, in bester Tradition freier
Softwareentwicklung, eine Community gruppiert, die zum Einen eine
Formware entwickelt hat, die es m�glich macht, in �hnlicher Weise wie
bei OpenWRT Pakete zu installieren. So gibt es etwa zu
Administrationszwecken ein Webfrontend f�r das Linksys, dank
entsprechender Pakete lassen sich auch umfangreiche Applikationen wie
etwa PHP, Perl, MySQLite usw. installieren. Vorstellbar und m�glich
sei etwa ein Videostreaming im Verbund mit einer D- oder auch XBox.
Mit Festplattenanschluss verf�gt man so �ber einen buchst�blich
"winzigen" Server mit erheblichen M�glichkeiten, von denen sich
einige im Raum im aufgebauten Netz selbst �berzeugen konnten.
Die Szene rund um das genannte Linksys hat auch ein eigenes
Internetforum unter nslu2-linux.org.
Vielen Dank an Thomas f�r diese interessante Demonstration eines
physisch kleinen, aber leistungsf�higen "Miniservers" !
Das war es im Wesentlichen; wie immer bitte ich um Richtigstellungen,
wo n�tig, und Kommentare.
Viele Gr��e!
Ulrich