Kompilier-/Programmierparadigmen

Jan-Benedict Glaw jbglaw at lug-owl.de
Mon Jan 13 18:53:01 CET 2003


On Mon, 2003-01-13 18:34:30 +0100, Patrick Willam <p.willam at gmx.de>
wrote in message <4330.1042479270 at www17.gmx.net>:
> Jan-Benedict schrieb:
> > On Mon, 2003-01-13 16:46:07 +0100, Patrick Willam <p.willam at gmx.de>
> > wrote in message <9052.1042472767 at www17.gmx.net>:
> > > na dann wolln mer mal...
> > > $> cd /usr/src/linux
> > > $> make menuconfig
> > > rm -f include/asm
> > > rm: cannot unlink `include/asm': Keine Berechtigung
> > 
> > Die Sourcen sollten schon Dir gehören...
> 
> ...tun sie aber nicht. Unter /usr/src/linux ist alles nur
> -rw-r--r root:root  /  drwxr-xr-x root:root

Schlecht.

> > > make: *** [symlinks] Error 1
> > > $> su
> > > #> make menuconfig
> > 
> > *shrugger* So kann man sich gut Würmer installieren lassen. Siehe
> > tcpdump/sendmail/libpcap/... Als user compiled sich's einfach besser...
> 
> Ich kann jetzt aber trotzdem nicht ganz einsehen, warum die *Kernel*-
> sourcen oder die *Kernel*config fuer irgendjemand anderen als root
> schreibbar sein sollten.
> Wer, ausser dem SysAdmin, hat denn bitteschoen am Kernel was rum-
> zudrehen?

...und selbst der sollte das unter seiner *privaten* UID machen, *nicht*
als root. Wenn Du als root arbeitest, dann mußt Du Dich bei *jedem*
Befehl fragen: "_Muß_ ich dazu root sein?" Wenn Du das verneinen kannst,
dann lautet die folgerichtige Antwort: Ctrl-D.

> Darueberhinaus kann ich genausowenig einsehen, dass ein Programm
> (in diesem Falle "make menuconfig") irgendwas zu schreiben haette,
> solange es mir nur ersteinmal [die aktuellen] Informationen anzeigen
> soll.

Das Programm will erstmal (re-)kompiliert werden, wobei eine menge
temporärer Dateien angelegt werden.

> Der einzige Moment, in dem Programme etwas zu schreiben haben,
> ist der, in dem ich sage "speichern". Nicht vorher und nicht nachher.
> (hier: am Ende wenn ich ohne/nach Aenderungen sage "config speichern")

Halb richtig. Erstmal brauchst Du ein Programm zum konfigurieren Deiner
Kernel-Sourcen, und das will irgendwo hingeschrieben werden. ...und ich
finde es gut, daß es sich _nicht_ nach /usr/local/bin oder so
installieren will.

> ...und ja, ich weiss, dass "make menuconfig" kein "richtiges" Programm
> ist, sondern hier "make" fuer einen uneigentlichen Nutzen etwas zweck-
> entfremdet wird.

Hae? Da wird brav compiled, um das Frontend zu erhalten. Darin fließen
zwischedurch die Konfig-Soucen des Kernels ein, und dazwischen gibt's
Abhängigzeiten. Das ist die Aufgabe von make: Abhängigkeiten zu
verwalten. ...nicht unbedingt von Source Code.

> ...und ja, gerade weil man manchmal kurzfristig Programme nutzen muss?/
> moechte/soll, mit denen man sich nicht vorher detailliert auskennt, sollten
> Programme die o.g. Grundsaetze beherzigen.

wget ftp://my-kernel-mirror/pub/linux/kernel/v2.5/linux-2.5.56.tar.bz2
tar xjf linux-2.5.56.tar.bz2
cd linux-2.5.56
cp /boot/config-xxxx .config
make oldconfig menuconfig dep clean bzImage modules

> Vielleicht hat ja jemand eine Idee, wo bei mir da der Denkfehler steckt.
> Oder ist es nur meine Arroganz, von Programmen zu erwarten, dass sich
> diese gefaelligst an allgemein etablierte Gepflogenheiten halten?

Wenn das Programm bereits vorhanden ist, dann kann es sich halten, woran
es mag. Wenn es erst noch erstellt werden muß, dann muß man ihm Raum
dazu lassen.

MfG, JBG

-- 
   Jan-Benedict Glaw       jbglaw at lug-owl.de    . +49-172-7608481
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