Herforder Schulen ans Netz ...

Toens Bueker toens.bueker at e-trend.de
Tue Feb 1 18:32:37 CET 2000


Hi *,

hier nur mal mein subjektiver Bericht vom Treffen in
Herford:

- Die Schulverwaltung in Herford stellt den in der
  Ausschreibung genannten Schulen eine 'Basisausstattung'
  zur Verfügung.
  
  Der Umfang dieser Basisausstattung geht - laut Herrn
  Schweppe von der Schulverwaltung - auf die von den
  Lehrern geäußerten Wünsche zurück und berücksichtigt
  außerdem den Wunsch nach einer 'standardisierten'
  Ausgangslage.
  
- Die Schulverwaltung Herford sieht sich im Folgenden als
  koordinierende Einheit, die den Informatiklehrern an den
  verschiedenen Schulen eine Plattform zur Verfügung
  stellt, um Unterschiede im Know-How von Lehrer zu Lehrer
  möglichst schnell auszugleichen. Dazu treibt die
  Schulverwaltung einerseits Schulungen für die Lehrer
  (kostenlos für alle Beteiligten) und andererseits einen
  Arbeitskreis.
  
- Dies tut sie quasi, damit die Lehrer mit der nun
  vorhandenen 'Basisausstattung' nicht ganz so allein
  dastehen bzw. sich gegenseitig helfen können.
  
- Die verschiedenen Schulen in Herford haben z. T. andere
  Lösungen (i. W. Novell) bereits im Einsatz - deswegen
  auch die fehlenden Internetkomponenten im Konzept. Darum
  muß sich die Schule selbst kümmern.
  
Wenn es jetzt um 'Linux an Schulen' geht, braucht man in
der Regel gar nicht erst mit Kostenargumenten zu kommen.
Investitionskosten für Betriebsystemsoftware können nicht
ermittelt werden (Paketpreis Hard- und Software) bzw. sind
unverschämt gering (128 x MS Office Prof 2000 bekommen
Schulen für unter 6000,- DM) - für MS sind es eben einfach
Marketingkosten.

Laufende Kosten werden nicht erhoben bzw. es liegen keine
Werte dafür vor. Selbstverständlich gehen auch die
Meinungen darüber auseinander, wie sich diese Kosten
entwickeln werden.

Kostenargumente sind also _kein_ Ansatz, um Linux in
Schulen populärer zu machen (sie werden wieder ein Ansatz,
wenn die ersten Schulen mit Stabilitäts- und
Administrationsproblemen zu kämpfen haben).

M. E. müssen wir viel früher ansetzen (ist deswegen auch
schwieriger). Die Kernaussagen sind: 'Die Lehrer haben
sich die MS Software gewünscht, weil es ja Standard ist'
und 'Ich habe zu Hause auch lange Wordperfect benutzt, bis
ich auf MS Office umgestiegen bin'.

Man muß es ganz klar sehen - das machen alle so -
EDV-Entscheidungen sind Bauchentscheidungen. Es wird eher
das genommen, was man kennt, als das was man nicht kennt.
So einfach ist das.

Die Frage lautet also: 'Wie bekommen wir es hin, daß ein
Lehrer sich nicht mehr für MS Office sondern für
StarOffice entscheidet, wenn er gefragt wird, was er sich
als Ausstattung für seine Schule wünscht?'

M. E. ist die 'Schlacht' gegen die Marketingmaschinen der
AOLs, MSs und Bertelsmanns nur im persönlichen Bereich zu
gewinnen. Denn den Bekannten wird trotz allem immernoch
mehr geglaubt als den Werbespots. 

Schnelle Siege sind jedoch nicht zu erwarten ...

Tschö
Töns 
-- 
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